Kung-Fu ist mehr

29.Nov.2013 von scaadmin Bild des Benutzers scaadmin
Übungsleiter Matthias Fischer nimmt den Kindern im Alter von sechs bis zwölf Jahren schon gleich zu Anfang des neuen Kurses "Kung Fu für Kinder", die Illusion, sie würden wie Kinohelden in den Ring steigen. Der Kurs ist im Prinzip eine Sport- und Gymnastikstunde. Nur ein bisschen anders.

Selbstbewusstsein durch asiatischen Sport

"Es geht beim Rantai Kung Fu nicht darum, dass man den Gegner k.o. schägt": Übungsleiter Matthias Fischer nimmt den Kindern im Alter von sechs bis zwölf Jahren schon gleich zu Anfang des neuen Kurses "Kung Fu für Kinder", die Illusion, sie würden wie Kinohelden in den Ring steigen. Der Kurs ist im Prinzip eine Sport- und Gymnastikstunde. Nur ein bisschen anders.

Nach etwa einer halben Stunde kommen die 18 jungen Teilnehmer an der Kung-Fu-Schnupperstunde in der Helmut-Ott-Halle ins Schwitzen. Jedenfalls bei Fischer tropft schon der Schweiß. Bis dahin wurde gelaufen und Dehnungsübungen gemacht. Selbst Kinder, die es gewohnt sind, Sjport zu treiben, pusten schon mal tief durch. "Kung Fu ist Kampfkunst", sagt Fischer aber eben noch viel mehr und vor allem Dehnen des Körpers, Ausdauertraining und Bewegung und nur am Ende Selbstverteidigung. Bei Kinder Kung-Fu macht das Erlernen von Selbstverteidungstechniken vielleicht 25 Prozent einer Trainingseinheit aus. Bei Jugendlichen nimmt der Anteil zu, bis etwa 60 Prozent. Gekämpft wird beim Kinder-Kung-Fu nur im spielerischen Sinne und nur langsam sollen die Kinder an den Kampfsport herangeführt werden uind generell werden Kampftechniken bei Kindern hinten angestellt. Sport treiben und sich bewegen, sei das Ziel. Der asiatische Sport sei sehr facettenreich, sagt Fischer,  "Jede Trainingseinheit ist anders", wenngleich man Bewegungs- und Dehnungsübungen immer wieder durchführt. Die Trainingsstunden sollen vor allem zu körperlicher Fitness führen, zu Ausdauer, Selbstbewusstsein und letzendlich zur Fähigkeit, sich selbst zu verteidigen und nicht, um Angriffe vorzunehmen. Auch Fischer gibt zu, als er vor etwa fünf Jahren mit Kung Fu angefangen hat: "Ich hatte eine völlig falsche Vorstellung davon."

Sportclub Glückauf Auerbach hat Fischer ins Boot geholt, um auch Kindern einen Sport anzubieten, "die keine Affinität zu einem Ballsport haben", erklärt SC-Vorsitzender Andre Gradl. Fischer hat beim Sportclub keine Türen eintreten müssen. "Weil wir im Verein nur Ballsport anbieten", so Gradl, sei dies eine gute Gelegenheit, sportbegeisterten Kindern etwas anderes anbieten zu können. Damit schließe man auch eine Lücke. Gleich 20 Kinder haben mitgemacht. In den nächsten Wochen wird sich zeigen, ob die Kinder bei dieser Sportart bleiben wollen. Dann ist ausreichend "geschnuppert" und man kann in die Rantai-Kung-Fu-Gruppe beitreten. Interessenten können jederzeit bei den Trainingsstunden mitmachen oder zuschauen. Sie findet jeweils am Montag von 16:30 bis 17:30 Uhr statt. Treffpunkt ist jeweils 15 Minuten vorher am Seiteneingang der Helmut-Ott-Halle.

Text: Klaus Trenz (NN, NK)  Fotos: Karl-Heinz Schmid